MEINE bunten BEETE

7 Alleskönner für sonnige und trockene Beete

Sonnenstauden für trockene Sommer

Naturnahes Gärtnern ist nicht nur gut für die Natur, sondern auch für den Hobbygärtner. Warum? Ganz einfach. Weil diese Art des Gärtnerns für beide Vorteile hat. Sobald ein buntes Beet angelegt ist, greift man nur noch dann in die Natur ein, wenn man sie damit unterstützen kann. Zum Beispiel mit dem Rückschnitt von Sträuchern, wenn dadurch Wachstum und Blüte angeregt werden und das der Standhaftigkeit oder Insekten zugutekommt. Ansonsten kann man Pflanzen und Lebewesen getrost ihren Weg gehen lassen und sich darüber freuen, wenn es ihnen gut geht.

Naturnahes Gärtnern erfordert deshalb vor allem am Anfang Planung und Arbeit und lebt dann gut von der aufmerksamen Beobachtung des Gärtners.

Dabei ist ein echter Naturgarten auch ein klimaangepasster Garten. Die starke Trockenheit in den letzten Jahren hat deutlich gemacht, dass gut überlegt werden muss, welche Pflanzen in unseren Gärten auch zukünftig wachsen werden. Das Tolle ist, dass es viele wunderschöne Stauden gibt, die nicht nur mit Sonne und Trockenheit gut zurecht kommen, sondern die gleichzeitig auch beliebt bei Insekten, Schmetterlingen und anderen Nützlingen sind. Eine Win-Win-Win-Situation sozusagen. Hier sind meine 7 Favoriten für trockene Sonnenbeete:

Fetthenne (Sedum)

Ich habe aktuell zwei Sorten der Fetthenne in meinem Garten gepflanzt. Dazu gehören die höher und aufrecht wachsenden Sorten Sedum Telephium-Hybride 'Herbstfreude' und Sedum Telephium-Hybride 'Matrona'.

Die beiden hochwachsenden Sorten der Fetthenne sind der Blickfang meiner Spätsommer- und Frühherbstbeete. Von August bis Oktober fangen sie wunderschön das tiefstehende Sonnenlicht ein und bilden einen leuchtenden roseroten Teppich. Mir gefallen nicht nur die doldenförmigen Blütenschirme ganz besonders, die gegen Ende des Sommers Wolkenteppiche in die Beete zaubern, sondern auch das Blattwerk, das mit seinen edlen und markanten Strukturen schon im Juni eine besondere Wirkung hat. Das wunderbar unaufdringliche, entsättigte Grün der Sorte 'Herbstfreude' empfinde ich beruhigend und gehört zu meinen absoluten Lieblingsfarben im Garten. Ich habe sie deshalb als harmonischen Strukturgeber in mehreren Beeten des Gartens gepflanzt.

Schafgarbe

Schon in meinem ersten Gartenjahr habe ich mehrere Hybridsorten der Schafgarbe (Achillea) gepflanzt, habe allerdings den Fehler gemacht, die Etiketten der Pflanzen mit den botanischen Namen nicht aufzubewahren. Es handelt sich um gelbblühende Sorten mit silbergrünem Laub, die ich in Kombination mit Purpursalbei (Salvia officinalis 'Purpurea'), Steppen-Salbei (Salvia nemorosa) und der Dunklen Blaunessel (Agastache 'Black Adder') gesetzt habe.

Etwas später habe ich die hellgelbe Sorte Achillea Clypeolata-Hybr 'Moonshine' gepflanzt, deren strahlendes Gelb eine besondere Leichtigkeit in das Sommerbeet bringt. Was mir an Schafgarben so gut gefällt ist, dass sie eine unglaubliche Fröhlichkeit verströmen und dabei auch ein bisschen kindlich wirken. Gleichzeitig sind sie ungemein elegant und können als Gruppe auch ein zurückhaltendes und schlichtes Beet formen. Aus meiner Sicht benötigen sie nicht viele Pflanzpartner neben sich, sondern machen ein Beet mühelos alleine zum Hingucker.

Purpursalbei

Als ich Purpursalbei (Salvia officinalis 'Purpurea') auf die Mauerkrone einer Natursteinmauer gepflanzt habe, habe ich bis auf ein schönes purpurnes Farbspiel nicht viel erwartet. Die Entscheidung Purpursalbei zu pflanzen, war – wie so häufig im ersten Gärtnerjahr – eine Bauchentscheidung. Mittlerweile gehört der Purpursalbei zu den Stauden, die von Gartenbesuchern mit am meisten bewundert werden, denn er ist an seinem sonnig-trockenen Platz nahezu explodiert und macht auf seiner prominenten Position richtig viel her.

Ich habe den Purpursalbei im letzten Jahre durch Teilung vermehrt, was wunderbar funktioniert hat und hoffe, dass er auch noch an anderen Plätzen seinen großen Auftritt haben wird.

Patagonisches Eisenkraut

Das Patagonische Eisenkraut (Verbena bonariensis) ist für mich der absolute Superstar unter den Prärie-Stauden. Es sind zwei Dinge, die ich an dieser Staude liebe. Zum einen das unfassbar leuchtende violett der Trugdolden. Dem aufmerksamen Betrachter, der Sinn für Details und Genuss hat, wird die Schönheit des Eisenkrauts in vielen Momenten des Tages auffallen. Wenn der Himmel im Sommer bewölkt ist und die Sonne langsam untergeht, strahlt das blühende Eisenkraut wie keine andere Staude.

Zum anderen ist es seine filigrane Anmutung, die das Eisenkraut so zauberhaft macht. Manche bezeichnen den Wuchs des Eisenkrauts als widerspenstig, für mich stehen die unbelaubten langen Stängel und die sanft geschwungenen Blütendolden für Leichtigkeit, Freiheit und Balance. Damit von diesem Eindruck nicht abgelenkt wird, kombiniere ich das Eisenkraut nur mit wenigen Pflanznachbarn.

Blauraute

Die Blauraute (Perovskia atriplicifolia) wird aufgrund ihres silberfarbenen Laubes auch Silberstrauch genannt und ist wie auch der Lavendel ein Halbstrauch. Bevor ich mit dem Gärtnern begonnen habe, habe ich die Blauraute selbst nicht gekannt oder zumindest nie bewusst als Pflanze wahrgenommen. Und als ich dann auf sie gestoßen bin, war mir auch hier nicht klar, wie wunderschön sich dieser Halbstrauch in ein trockenes Sommerbeet einfügen würde. Damit die Blauraute ihre volle Schönheit entfalten kann, habe ich mehrere Pflanzen nebeneinander gepflanzt. In voller Blüte ergibt das ein besonders eindrucksvolles Bild, wobei insbesondere der sparrige Wuchs der Blauraute zu interessanten und unerwarteten Kompositionen im bunten Beet führt.

Perlkörbchen

Das Perlkörbchen (Anaphalis triplinervis) ist einer dieser Gartenschätze, die man noch selten in den Gärten der Nachbarn antrifft. Das Perlkörbchen breitet sich mit seinen weißen Blüten zu einem traumhaften Wolkenteppich aus und eignet sich so ideal als Beeteinfassung oder Bodendecker. Die Staude wächst buschig und kompakt und ist sehr pflegeleicht.

Ich habe sie in meinem Sonnenbeet auf die offenen Flächen vor den höhergewachsenen Stauden gesetzt, sodass sie dort über den ganzen Sommer einen silbergrünen Farbtupfer im Vordergund bilden.

Kugeldistel

Die Kugeldistel (Echinops ritro), auch Edeldistel genannt, ist eine Pflanze, die im letzten Jahr durch die Renaissance von Trockenblumensträußen einen echten Boom erlebt hat. Auch ich hatte diese wunderschöne stahlblaue Staude lange nicht im Garten, habe im letzten Jahr aber endlich einige Pflanzen gesetzt. Sie sind wunderbar angewachsen und was mich am meisten freut: Die Staude wird von Honigbienen, Hummeln, Wespen und den verschiedensten Falterarten heiß geliebt. Auch der NABU empfiehlt sie deshalb als wichtigen Spätblüher, um das Massensterben von Hummeln im Juli und August einzudämmen.

Die Kugeldistel begeistert mich wie das Patagonische Eisenkraut und die Blauraute wegen der besonders ausdrucksstarken Farbe und Form. Sie wirkt auf den ersten Blick zwar zierlich und lässt sich auch in kleiner Menge elegant kombinieren. Gleichzeitig kann sie in großer Fülle als Leitpflanze im Wildstaudenbeet eingesetzt werden. Ein echter Alleskönner eben.

Ich bin mir sicher, meine 7 Favoriten für trockene Sonnenbeete werden auch deinen Naturgarten optisch ungemein bereichern. Ich kann sie dir in jedem Fall als echte Alleskönner nur empfehlen.

Wir müssen uns als Hobbygärtner darauf einstellen, dass die beiden Extreme, Sonne und Trockenheit, uns auch in Zukunft vor spezielle Herausforderungen stellen werden.

Das Gute ist doch, dass es gerade nicht die Pflege der Stauden ist, die besondere Aufmerksamkeit erfordert. Es ist vielmehr die Auswahl der Pflanzen, die den glücklichen Gärtner vom unglücklichen unterscheidet.

Wer gleich zu Beginn genug Zeit in die Auswahl der Stauden und die Planung des Pflanzarrangements investiert, wird auch am sonnigen und trockenen Standort ein buntes Beet genießen können.

#besserbuntimbeet

Kommentare

  1. Hallo Antonia,

    vielen Dank für diesen Beitrag. Meine Frau und ich sind selbst den ganzen Sommer im Garten und immer auf der Suche nach schönen Stauden für trockene Beete.
    Das Patagonische Eisenkraut haben wir im letzten Jahr auch in unseren Garten gepflanzt. Es ist toll angewachsen und hat sich schon versamt. Was wir bisher überhaupt nicht kannten, sind Perlkörbchen. Meine Frau hat aber schon ein sonniges Beet im Auge, in das sie einige Pflanzen als Einfassung pflanzen möchte.
    Muss man Perlkörbchen denn regelmäßig zurückschneiden, damit sie kompakt bleiben?

    Viele Grüße, Alexander

    1. Hallo Alexander,
      ich freue mich, dass ich dich und deine Frau von Perlkörbchen begeistern konnte. Das Schöne ist, dass Perlkörbchen wirklich total unkompliziert und auch nicht für ihr Wuchern bekannt sind. Um sie in Form zu halten, könnt ihr sie bei Bedarf im Herbst zurückschneiden. Zu große Pflanzen können auch problemlos geteilt werden - das dann aber erst im Frühjahr. Viele Grüße, auch an deine Frau.
      Bunte Grüße, Antonia

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