Als ich mit dem Gärtnern begonnen habe, habe ich mehr oder weniger einfach mal losgelegt. Dass mir Gartenarbeit, mit allem, was dazu gehört, einmal so Spaß machen würde, habe ich anfangs selbst nicht gedacht. Vielleicht liegt es daran, dass es in unserem Garten so wahnsinnig viel zu entdecken gibt, das gestaltet und in Bahnen gelenkt werden will. Der Garten ist mit seinem Altbestand mittlerweile eine Spielwiese für die ganze Familie, auf der jeder seine Ideen und Kräfte einbringt.
Tatsächlich befindet sich unser Haus auf einem alten Grundstück, das einen über viele Jahre gewachsenen Bestand an Nadel- und Laubgehölzen hat. Das Haus steht gleichzeitig am Eingang eines öffentlichen Kurparks, und befindet sich dadurch inmitten wunderschöner Natur.
Der Charakter des ganzen Grundstücks ist deshalb sehr ursprünglich und natürlich.
Mir haben Gärten mit altem Pflanzenbestand, wildgewachsenen Gehölzen und romantischen Sitzecken schon immer am besten gefallen. Ich wusste deshalb von Anfang an, seit wir im Jahr 2018 in unser neues Zuhause gezogen sind, dass ich den Garten ganz natürlich gestalten und wachsen lassen möchte.
Mic und ich waren uns schnell einig, zunächst die Wiese auf dem Hügel hinter dem Haus nutzbar zu machen. Das heißt, den Hügel mit seinen Schrägen und Hängen als Gartenstück mit Terrassen, Wegen und Beeten anzulegen.
Relativ spontan und zügig haben wir also mit Steinen und allem, was uns in die Hände viel, die groben Strukturen von Sitzflächen, Wegen und Beeten auf dem Boden markiert. Zwar sehr hemdsärmelig und unkonventiell, aber mit umso mehr Begeisterung.
Das Frühjahr haben Mic und ich dann damit verbracht nach und nach die Erde entlang der Markierungen auszuheben oder aufzuschütten. Alles in echter Handarbeit.

Die Bepflanzung der angelegten Beete bin ich im ersten Jahr zugegebenermaßen eher planlos angegangen. Das hat man den Beeten mit Ende des ersten Gärtnersommers auch angesehen.
Heute steht kaum noch eine Staude an ihrem Ursprungsplatz. Warum das so ist?
Weil das Gärtnern eben in sehr vielen Dingen eine Frage von Erfahrung ist.
Seit ich festgestellt habe, dass das Gärtnern das ist, wonach ich immer gesucht habe, habe ich mich in meiner Freizeit immer intensiver damit beschäftigt.
Ich lese viele Bücher, Zeitschriften und Blogs und tausche mich sehr gerne mit anderen Gartenliebhabern aus. Gleichzeitig versuche ich die Dinge, die ich mir angeeignet habe, direkt im eigenen Garten umzusetzen. Dabei gehe ich mittlerweile viel strukturierter und bewusster vor als in meinem ersten Gartenjahr. Auch weil ich mittlerweile mit konkreten Plänen und Listen arbeite und mein (Halb-)Wissen gewissenhaft aufschreibe.
Was ich besonders schön finde: Die intensive Beschäftigung mit dem eigenen Garten führt unmittelbar dazu, sich mit Fragen der Ökologie auseinanderzusetzen.
Je länger ich mich eingearbeitet habe, desto besser habe ich verstanden, wie wichtig ein Privatgarten für die Unterstützung von Natur und Umwelt ist.
Im Sommer 2021 war ich an einem Punkt, an dem ich mir ganz konkret die Frage gestellt habe, mit welchen Methoden ich im eigenen Garten einen echten Beitrag zum Naturschutz leisten kann – und bin auf die Grundlagen des Naturgartens gestoßen.
In diesem Moment war für mich klar: Mein Garten kann nur ein Naturgarten sein.
Naturnahes Gärtnern – für die aufgeklärten Enkel meiner Generation wird das wahrscheinlich etwas Selbstverständliches sein. Und für uns ist es doch höchste Zeit, damit anzufangen.
Als ich mich entschieden habe, einen Naturgarten anzulegen, habe ich zusammengefasst, was das im Kern - für mich persönlich - bedeuten soll:
- Nimm an, was die Natur dir bietet
- Bringe der Natur und ihren Bewohnern Respekt entgegen - schätze und schütze sie
- Gib der Natur Raum, sich vielfältig und nachhaltig zu entwickeln
- Arbeite ressourcenschonend und bewusst
Naturnahes Gärtnern ist für mich in erster Linie eine Haltungsfrage.
Es setzt voraus, dass ich mich als Gärtnerin selbst nur als Teil einer Umwelt wahrnehme, in die ich dann und wann unterstützend eingreife.
Offen zu sein für Veränderungen, Herausforderungen und Überraschendes macht das mutige Herz eines glücklichen Naturgärtners aus.
Manche Gartenfreunde haben noch Sorge, der Natur auch mal ihren Lauf zu lassen. Was könnten die Nachbarn denken?
Eines muss an dieser Stelle aber gesagt werden: Ein natürlicher Garten hat nichts mit einem ungepflegten Garten zu tun. Schon gar nicht bedeutet „etwas sein zu lassen“, faul zu sein.
Als naturnaher Gärtner bist du nicht faul. Du bist naturnah. Und damit schaffender als manch anderer.
Du wirst auf meinem Blog noch ausführlich erfahren, warum das so ist. Hier schon mal die wichtigsten Gründe für den glücklichen Hobbygärtner:
- Natürliches Gärtnern heißt, klimaangepasst gärtnern. Mit einem Naturgarten ist man auch bei Trockenheit oder anderen Wetterextremen auf der sicheren Seite.
- Ein Naturgarten ist DER Nährboden für biologische Vielfalt. Er ermöglicht gute Bedingungen für eine Vielzahl unterschiedlicher Pflanzen und lockt Insekten, Schmetterlinge, Vögel sowie viele andere Nützlinge in den Garten.
- Naturgärten sind besonders ressourcenschonend. Das macht sich nicht nur im Pflegeaufwand, sondern auch im Geldbeutel bemerkbar.
Ich bin davon überzeugt, dass ein Naturgarten eine Investition in langfristiges Gärtnerglück ist.
Deshalb möchte ich auch dir dabei helfen, mit einfachen Mitteln deinen Traum vom Naturgarten zu erfüllen. Mit BUNT im BEET gelingt dir das.
Mit meinem Gartenblog zeige ich dir, dass es sich in jedem Fall lohnt, einen Naturgarten anzulegen. Nicht nur wegen der Natur. Sondern auch für dich.
#besserbuntimbeet
Hallo Antonia.
Ich habe seit fünf Jahren ein kleines Gartengrundstück gepachtet und bin seither dabei, wie wild Stauden und Sträucher einzupflanzen. Irgendwie hat sich bei mir bisher noch keine klare Linie eingestellt. Nun habe ich diesen Beitrag gelesen und glaube, endlich eine Richtung gefunden zu haben. Danke dafür! Ich freue mich auf deine Tipps und Ideen, von Hobbygärtnerin zu Hobbygärtnerin 🙂
Ganz liebe Grüße, Elisabeth M.
Hallo Elisabeth, ich freue mich sehr über deine Nachricht. Denn das ist genau das, was ich mit meinem Gartenblog erreichen möchte. Ich wünsche dir ganz viel Spaß bei deinen neuen Plänen und bin gespannt zu hören, wie sich dein Gartenjahr noch entwickelt.
Viele Grüße, Antonia